Geschichten & Anekdoten

Zuglampe

Bildquelle
Die Abbildung der Lampe stammt von einem alten Foto. In mühseliger Kleinarbeit legte ich die Lampe frei und bearbeitete sie mit Photoshop.

Lampe außer Betrieb
Die höhenverstellbare Zug-Pendelleuchte meiner Mutter, fristet ihr Dasein auf dem Speicher. Die Lampe darf nicht mehr verwendet werden, da sie keine CE-Kennzeichnung hat, somit nicht den europäischen Richtlinien entspricht.

Ein Elektriker erklärte mir, dass eine derartige Konstruktion aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr gezogen werden müsse. Bei aufgewickelten Textilkabeln kann Brandgefahr bestehen. Durch das Aufwickeln unter Stromzufuhr, entsteht ein elektrischer Widerstand, der zu starker Wärmeentwicklung und Kurzschluss führen kann.

Neue Technologie
Heute werden höhenverstellbare Zug-Pendelleuchten mit freiliegenden Kabeln hergestellt. Durch einen Flaschenzug-Mechanismus mit Gegengewicht, kann die Höhe der Leuchte eingestellt werden. Diese Lampen werden mit CE-Sicherheitszeichen ausgeliefert und entsprechen dem europäischen Recht.

Umweltskandal im Hambacher Forst

thumb google maps hqdefault3 hqdefault2 hqdefault15. September 2018
Das Szenario um die Erhaltung des im Hambacher Forstes erinnert mich an die Abholzung eines riesigen Waldbestandes 1986, in der Nähe des Oberpfälzer Dorfes Wackersdorf. Einige Tage war ich auch an den Protesten "WAA Nein" beteiligt. Auch wenn damals der Wald weichen musste, jahrelange Proteste erreichten wenigstens, dass 1989 die Bauarbeiten an der WAA eingestellt wurden.

Leider nichts dazugelernt
Nun geschieht in Nordrhein-Westfalen Ähnliches, was gerade in einer Zeit mit zunehmenden Umweltkatastrophen äußerst bedenklich ist. Jahrhunderte alte Bäume müssen weichen, damit von RWE Braunkohle abgebaut werden kann. Ein Umweltskandal in doppelter Hinsicht, da durch den Braunkohletagebau der Klimawandel gefördert und gesundheitsgefährdende Schadstoffe in die Atmosphäre geblasen wird.

Die Regierung ist blind
Was macht unsere Gro(ß)ko(tz)-Regierung? Sie konzentriert sich derzeit nur auf die Landtagswahlen, dabei  predigt unsere Kanzlerin nicht ständig, dem Klimawandel entgegenzutreten. Die Dieselfahrer müssen büßen aber schützende Wälder dürfen gerodet werden, damit Braunkohleabbau tonnenweise CO2 freisetzen kann.

Über 2000 Einsatzkräfte schänden die Natur
Respekt vor den Menschen, die sich gegen das Abholzen des Hambacher Forstes und den Energieriesen RWE wehren. Ich schäme mich für die Exekutive, insbesondere für die Polizei (mein Vater war auch Polizist), die rigoros Baumhäuser vernichtet und ihre Bewohner festnimmt. Die Waldbesetzung (ein hässliches Wort) diente den Aktivisten und Aktivistinnen jahrelang als Zuhause. Sie waren die Wächter der jahrhunderte alten Bäume.

Erschütternde Videos
Die YouTube-Videos zeigen, wie Einsatzkräfte der Polizei vorgehen. Sind sie so blöd, dass sie nicht merken, selbst zu Verbrechern an der Umwelt zu mutieren? Hier wird Eigentumsrecht falsch interpretiert, denn selbst ein Braunkohlegigant wie RWE hat nicht das Recht, die bereits geschwächte Natur gänzlich zu zerstören.

Unterstützt die wackeren Hüter des Waldes
Der Frust ist groß, wenn schwere Unwetter übers Land fegen, doch zeigt sich, dass von oberster Stelle keiner in der Lage sieht, im Vornherein Katastrophen zu verhindern. Spendenaufrufe bei Umweltschäden kennt man aber wie sieht es aus mit Spenden für Kämpfer gegen Umweltsünden?

Infos und Kontakt zum Aktiv werden
Detailliert wird im Blog "Hambi bleibt" auf der Webseite hambacherforst.org berichtet. Etwa in der Mitte der Webseite findet ihr fast minutengenau den Ablauf von Aktionen, Räumungen, Baumfällungen usw.

Wackersdorfer Wald-Frevel

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Keine Schwammerl mehr
Etwa 130 ha Waldfläche musste 1985 wegen einer geplanten Wiederaufarbeitungsanlage von Kernbrennstoffen weichen. Mit meiner damaligen Oberpfälzer Freundin durchforsteten wir den Wald auf der Jagd nach Reherl (Pfifferlingen), die dort massenhaft aus dem Boden sprossen.

Kahlschlag im Taxöldener Forst
Gesunde Fichten, Tannen, Lärchen und verschiedene Laubholzarten wurden brutal gerodet. Dieses Verbrechen an der Natur wurde von der bayerischen Staatsregierung unter Franz-Josef Strauß genehmigt. Hier sollten jährlich rund 500 Tonnen Atommüll zu neuen Brennelementen umgewandelt werden.

Wochenendemo
An vielen Wochenenden war ich  vor Ort, um friedlich mit Gleichgesinnten aus Nah und Fern zu demonstrieren. Einmal hielt sogar der Landrat eine Ansprache und eine Hl. Messe wurde gelesen. Wir unterhielten uns sogar mit Polizeibeamten hinter dem Zaun des WAA-Geländes, von denen zwar einige auch gegen dieses Projekt waren aber ihren Dienst verrichten mussten.

Rowdies mischen mit
Neben Anwohnern der umliegenden Gemeinden und zahlreichen auswärtigen Atomkraftgegnern, mischten sich auch Chaoten. Leider eskalierten die friedlichen Demos, wobei vermummte Gestalten in Gruppen auf den Zaun stürmten. Sie warfen Steine und Molotowcocktails auf die Sicherheitsbeamten. Als Gegenwehr verteidigte sich die Polizei mit Wasserwerfern, die Wasser unter hohem Druck, versetzt mit Reizstoffen, auf die Angreifer sprühten. Schlagartig zog sich die Chaotengruppe zurück und überrannte häufig dabei auch friedliche Demonstranten. Währen so einer Attacke bekam ich auch eine Ladung ins Gesicht, worauf mir Sanitäter meine Augen ausspülten. Bürgerkriegsähnliche Zustände beherrschten den Taxöldener Forst, dabei wurden Polizeifahrzeuge umgeworfen und Bahngleise blockiert und es gab insgesamt hunderte Verletzte und zwei Tote.

Außer Spesen nix gewesen
Abgesehen von den terroristischen Ausschreitungen, die wir friedlichen Demonstranten wirklich nicht wollten, konnte letztlich noch ein kleines Happy End erreicht werden. Die Planung der Wiederaufarbeitungsanlage wurde aus Kostengründen eingestellt, somit war die Rodung des Waldes völlig unnötig. Als Trostpflaster für die Zerstörung der Natur entsteht auf dem Gelände nun der Innovationspark Wackersdorf, der BMW und weitere Gewerbebetriebe beherbergen soll.

Dem Tod entkommen » Schwerer Unfall auf der Autobahn

Gegen Mitte der 50er Jahre entkam ich knapp einem tödlichen Autounfall auf der Autobahn München - Salzburg, bei dem eine großartige Frau unschuldig in ihrem Auto grausam zu Tode kam.
 
Da meine Mutter berufstätig und alleinerziehend war, entschied sie sich, mich 1952 in ein privates Kinderheim zu geben. Die Leitung hatte Johanna Schrader, die zum Zeitpunkt, als ich in diese Einrichtung kam, noch Johanna von Berg hieß. Von uns Kindern wurde sie Tante Hansi oder Mutti genannt, die anstelle einer allzu strengen Erziehung, eher für eine familiäre Atmosphäre sorgte. Ihr Mann, wir nannten ihn Onkel Heinz, war Vertreter von medizinischen Geräten und hatte keinerlei Funktion im Heim.
 
Es fanden auch viele Waisenkinder im Kinderheim von Berg eine neue Heimat, daher wurden Feste, wie Ostern, Weihnachten und Geburtstage, im Heim ausgerichtet. Besonders an Weihnachten, hatte Tante Hansi alle Hände voll zu tun, da sie für die Kinder, die das Fest nicht zu Hause mit ihren Familien feiern konnten, jede Menge Süßigkeiten und Geschenke einkaufte.
 
An einem Tag kurz vor Weihnachten war es wieder einmal Zeit, Geschenke zu besorgen. Dazu fuhren Tante Hansi und Onkel Heinz nach München, Tante Hansi mit einem VW Karmann Ghia und Onkel Heinz mit einem VW Käfer. Ich durfte mitfahren, um die Weihnachtsfeiertage bei meiner Mutter zu verbringen. Tante Hansi ließ mich am Münchner Hauptbahnhof aussteigen, wo mich meine Mutter abholte. Mit dem Zug ging es dann vom Starnberger Bahnhof aus nach Krailling / Planegg.
 
Ferner war geplant, nach den Feiertagen mit Tante Hansi wieder zurück ins Kinderheim zu fahren. Sie hatte aber an diesem Tag keinen Platz mehr im Auto, da sie Lebensmittel laden wollte, wofür sie auch den Beifahrersitz benötigte, da der Kofferraum vom Karmann nicht groß genug war.
 
Auf dem Rückweg nahm Onkel Heinz noch Hermann, ein weiteres Heimkind mit, der ursprünglich auch bei Tante Hansi hätte mitfahren sollen. Während sich Onkel Heinz bereits auf der Autobahn befand, erledigte Tante Hansi noch weitere Einkäufe in München.
 
Wir waren längst wieder im Kinderheim, als gegen Abend von der Polizei die Schreckensbotschaft überbracht wurde: Tante Hansi ist auf der Autobahn verunglückt. Wir Kinder saßen gerade beim Abendessen und bekamen nicht mit, was passiert war. Den Gesichtern und Tränen nach, war es aber nicht schwer, zu erraten, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste.
 
Erst am nächsten Tag erfuhren wir, dass Tante Hansi mit einem Amerikaner frontal zusammenstieß, der von der Gegenfahrbahn durch die Leitplanke gebrochen war. Der Karmann Ghia war Totalschaden und Tante Hansi starb noch an der Unfallstelle.
 
Als Kind hatte ich nicht groß nachgedacht, was gewesen wäre, hätte mich Tante Hansi mitgenommen. Damals wie heute, bleibt mir nur die Schlussfolgerung, mein Schutzengel hat ganze Arbeit geleistet, daher habe ich ihm im Nachhinein auch dieses Gedicht gewidmet.
 
Johanna Schrader (Tante Hansi), eine bewundernswerte Frau, die im besten Lebensalter unverschuldet einen grausamen Tod erleiden musste. Wo war ihr Schutzengel?
 

Ein kleiner Buddha kündigt den Tod an

Es ist verrückt, denn ich kann mir bis heute nicht erklären, wie es möglich ist, dass sich eine kleine Figur an einer fest verknoteten Kordel an einer Lampe, wie von Geisterhand selbständig macht. Nach dem 2. Weltkrieg, etwa um die Jahre 1930 bis 1940, waren Hängelampen mit höhenverstellbarem Lampenschirm sehr beliebt. Zwischem Anschluss an der Decke und Lampenschirm, befindet sich eine eierförmige Box, in der sich die Leitung aufwickelt.

haengelampe
Somit kann der Lampenschirm zum Lesen heruntergezogen werden. Es genügte nur ein leichter Zug, um ihn wieder nach oben zu bringen. Anmerkung

Meine Tante brachte meiner Mutter von ihrer Chinareise einen kleinen Buddha mit. Das kleine Figürchen aus Kunststoff, nicht wertvoll, war lediglich ein kleines Mitbringsel aus einer anderen Welt. Am Buddha befindet sich oben eine Öse, die zum Durchfädeln eines Kettchens oder einer Kordel dient, um ihn aufhängen zu können. Meine Mutter nahm eine stabile Kordel, fädelte sie durch die Öse und umschlang die Schnur um den Zugbügel der Lampe.

buddha
Die beiden Enden der Kordel, fixierte sie mit einem Knoten. Der kleine Buddha hing nun fest verknotet, gut haltbar an der Lampe.

An einem Abend, saßen meine Mutter, meine Großmutter und ich, gemütlich in der Wohnküche. Das Radio spielte und die Hängelampe spendete ihr diffuses Licht aus einer 40-Watt-Birne, das dem Buddha einen magischen Glanz verlieh. Der Buddha hing einige Tage an der Lampe, als etwas Unheimliches geschah, das uns einen gewaltigen Schrecken einjagte.

Für den Bruchteil einer Sekunde erlosch plötzlich unerwartet das Licht und es knisterte, wie bei einem Kurzschluss. Da das Licht danach sofort wieder anging, konnte es unmöglich ein Kurzschluss gewesen sein. Auch ein Gewitter konnten wir auszuschließen, da der Himmel sternenklar war und der Mond schien. Nach einer Weile erst bemerkten wir, dass der Buddha auf dem Tisch lag, während die Kordel noch um den Lampenbügel geschlungen war. Die Kordel blieb nach dem Herabfallen des Buddhas völlig intakt, der Knoten hatte sich auch nicht gelöst und am Lampenbügel konnte man keine Beschädigung feststellen. Die Öse am Buddha wies keinerlei Risse oder Bruchstellen auf, durch die die Kordel hätte durchschlüpfen können.

Meine Mutter erhielt einige Tage später ein Schreiben von der Familie eines verwundeten Soldaten, dem sie während des 2. Weltkrieges Briefe an die Front schickte. Man teilte ihr mit, dass sich der Soldat nicht mehr erholte und verstarb. Meine Mutter erschrak nicht wenig, als sie das Sterbedatum las, denn es war derselbe der Tag, an dem der Buddha von der Lampe fiel. Nach Beantwortung ihres Kondolenzschreibens, wurde ihr als Todeszeitpunkt die selbe abendliche Stunde genannt, an dem auch das unerklärliche Ereigniss geschah.

Nach dem Tod meiner Mutter, fand ich unter ihrem Nachlass eine Schachtel, in der neben zahlreichen Feldpostbriefen verschollener Soldaten, auch der kleine Buddha lag. Zwar bin ich nicht abergläubisch, doch werde ich den Buddha auf keinem Fall an meine Lampe bezw. Affenschaukel hängen.
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Tonwerkweiher Kolbermoor

Wer Kolbermoor besucht, sollte nicht versäumen, entlang am Ufer des Tonwerkweihers zu wandern. Nördlich der Bahnlinie Holzkirchen - Rosenheim erwartet den Naturfreunden ein ca. 25 Hektar großes malerisches Biotop. Verschiedene Zugänge führen zum Tonwerkweiher, die in einem breiten Pfad münden. Zum Rasten laden Parkbänke mit geschmiedeten Abfallkörben ein, die von der Schmiedebiennale gestiftet wurden.

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Im Jahr 1863 wurde in Kolbermoor der Betrieb einer Baumwollspinnerei eröffnet. 12 Jahre später, 1875 wurde ein Tonwerk errichtet. Zuerst entstand eine Ziegelei für Dach- und Mauerziegeln, später ein Betondachplattenwerk und danach eine Wellplattenfabrikation, bis die Produktion 2005 eingestellt wurde. Viele Bürger kämpften in den Jahren von 1987 bis 1992 gemeinsam mit dem Bund Naturschutz und einer Bürgerinitiative um den Schutz dieses Sekundärbiotops. Es sollte nach Plänen der Stadt, das Tonwerkgelände weitgehend aufgefüllt und für einen Volksfestplatz und Sportanlagen genutzt werden.

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Erst nachdem 3500 Unterschriften für den Erhalt der Feuchtflächen gesammelt worden waren, wurde das Bauvorhaben gestoppt. Auf Betreiben des Bundes Naturschutz in Kolbermoor und der Kreisgruppe Rosenheim, insbesondere der Rosenheimer Stadträtin Katharina Meidinger hin, wurde das Kolbermoorer Tonabbaugebiet samt Weiher durch den Landkreis Rosenheim angekauft. Der Landkreis konnte mit Zuschüssen aus dem Bayerischen Naturschutzfond die Biotopflächen erhalten und erreichte damit, dass sich hier die Natur weiter ungestört entwickeln kann.

Die Tonwerkgrube wurde  mit Wasser aufgefüllt und mit romantischen Spazierwegen umrundet. Im verbliebenen Moorgebiet konnte nun eine wunderschöne Naturlandschaft zu einem guten Teil erhalten werden. Heute, 25 Jahre nach Beendigung des Tonabbaus, staunt man darüber, wie wenig von der ehemals bewuchsfreien Lehmkante noch zu sehen ist. Überall haben sich wieder Schilf, Moorkolben, Binsen, Büsche und Bäume angesiedelt.

Dieses Gebiet darf heute als ein Vorzeige-Projekt der europäischen Moor-Renaturierung genannt werden.  [ Fotogalerie ]

Tonwerkweiher Kolbermoor auf Google Maps
[ Übersichtskarte ]
[ Detailkarte ]
[ Satelitenansicht ]

Wie ein Vogerl fliegen

Aus dem Stand vom Boden abheben
Frei wie ein Vogel oder besser, mit Vögel durch die Luft zu schweben. Theoretisch wäre es möglich, mit Unterstützung von Vögeln, der Erdanziehungskraft zu trotzen. Berechnungen zufolge, würde dazu die Kraft von etwa 200 Tauben für einen Menschen von 60 kg schon ausreichen.

In der Praxis wird es aber niemals gelingen, einen gleichmäßigen Unterstützungsdruck von den Vögeln zu erhalten. Die Tiere würden vermutlich durchdrehen und ebenso die Tierschützer. Siehe auch "Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst".

Auf einer Drohne schweben
Es gibt inzwischen eine andere Lösung, die aber noch in den Kinderschuhen steckt. Findiger Techniker entwickelten sogenannte Hoverboards, welche die Mechanik von Drohnen nutzen. Kräfte, die sich aus der Diagonale der Kraftlinien eines Parallelogramms zusammensetzen, werden von mehreren Motoren gewonnen.

Damit wird das Bord in Bewegung gesetzt. Mit Unterstützung von Mechanik, Elektrotechnik und Computertechnologie, können Menschen tatsächlich wie Vögel durch die Lüfte gleiten.

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Das Flyboard Air
In Barcelona führt der Erfinder Franky Zapata seine Konstruktion vor. Wie in einer Science-Fiction-Szene schwebte Zapata über den Hafen von Barcelona. Nahezu schwerelos kreiste er über Wasser, Land und Zuschauer. Die erstaunlichen Flugeigenschaften des Fluggeräts beeindruckten nicht nur das Publikum, sondern auch die Fachwelt.

Die Steuerung
Franky Zapata erklärt, wie er sein "Flyboard Air" steuert: Durch die Verlagerung des Körpers nach vorne, hinten links oder rechts, wird die Richtung und die Stabilität kontrolliert. Somit wird der Schwerpunkt verändert, um die Schubkraft des Boards in die gewünschte Richtung zu lenken.

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Ein kurzer schneller Flug
Der benötigte Treibstoff für das Board wird in einem Rucksack transportiert. Vier Jetmotoren bringen eine Leistung von 1000 PS, womit das Flugvergnügen leider nur auf max. 10 Minuten beschränkt ist. Das "Flyboard Air" kann eine Höhe von ca. drei Kilometern erreichen und 150 Stundenkilometer schnell dahingleiten. Franky Zapata soll sich bereits einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde gesichert haben.

Schwebebretter im Vormarsch
Ein weiteres Hoverboard mit Propellerantrieb wurde in Montreal (Kanada) vom rumänischen Erfinder Catalin Alexandru Duru entwickelt. Er stellte sogar den Weltrekord für den längsten Flug mit 275,9 Metern auf. Alexandru Duru arbeitet, wie es heißt, streng geheim bereits an einem neuen, noch besseren Bord. Vielleicht ist sein Ziel ein Fluggerät zu bauen, dass mit Hilfe eines Magnetfelds schwebt, ähnlich wie es im Film "Zurück in die Zukunft II" von Marty McFly gezeigt wird.

Valentinengerl » Rauschgoldengel von Tante Gusti

Viele werden sich verwundert fragen, was hat denn Valentin mit Rauschgoldengel zu tun? Gibt es einen gleichnamigen Sketch des großen bayerischen Komikers, handelt es sich vielleicht um eine Persiflage über einen goldenen betrunkenen (rauschigen) Engel? Nein, bei den hier beschriebenen Rauschgoldengeln hatte Valentin lediglich handwerklich etwas mitgewirkt.

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Ab 1946 wohnten meine Eltern in einer Mietwohnung in Krailling bei Planegg. Das WC war außerhalb der Wohnung, ebenso das Wasser, das die Mieter in einer Kanne von einem Wandbrunnen in die Wohnung schleppen mussten. Meine Eltern wohnten im 2. Stock, in welchem sich noch ein kleines Appartement befand, das von einer alleinstehenden freundlichen Dame bewohnt wurde.

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Meine Mutter lernte Karl Valentin kennen, als er hin und wieder die Dame in der Nachbarwohnung besuchte. Er belieferte sie mit Holzkugeln, die er selbst drechselte. Die Kugeln benötigte die Dame als Köpfe für Rauschgoldengel, die sie fertigte. Sie bastelte Ziergegenstände und besonders in jener bescheidenen Vorweihnachtszeit war ihr Weihnachtsschmuck sehr beliebt.

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Als kleiner Bub besuchte ich die kreative Dame manchmal in der Nachbarwohnung und sah ihr bei ihrer Heimarbeit zu. Ich nannte sie Tante Gusti, jedoch ihr richtiger Namen ist mir leider entfallen.

Pappe, Wachs, Bastelfolie, bunte Aluminiumfolie (Silberpapier), Watte und Holzkugeln waren unter anderem die einfachen Materialien für Tante Gustis Rauschgoldengel. Liebevoll setzte sie die Engel zusammen, bemalte sie dezent. Sie fertigte ein jeweils gleichfarbig dazu passendes Schächtelchen an, in dem das Engelchen aufbewahrt werden konnte. Die Rauschgoldengerl sind keine prunkvollen Kunstwerke, vielmehr einfache Figürchen mit viel Liebe gefertigt. Bastelmaterial war in dieser Zeit äußerst rar, daher dürfte es für Tante Gusti sicherlich eine glückliche Fügung gewesen sein, dass sie die Köpfchen der Engerl, statt aus Wachs, mit Valentins Holzkugeln ausstatten konnte. Bescheiden weisen die Engerl noch auf den wahren Sinn von Weihnachten hin.

Karl Valentin als Tischler
Valentin Ludwig Fey, war der bürgerliche Name des Komikers, Volkssängers und Autors Karl Valentin (1882-1948). Etwa ab 1945 hatte er keine öffentlichen Auftritte mehr. Seine Dialoge und Gedichte verloren zunehmend an Interesse. Zusammen mit seiner Partnerin Elisabeth Wellano, bekannt unter dem Künstlernamen Liesl Karlstadt, wollte er an seine früheren Bühnenerfolge anzuknüpfen, was aber kläglich misslang.

1945, nach dem Ende des Deutschen Reichs, lag die Stadt München in Trümmern. Der 2. Weltkrieg hatte Bayerns Metropole zu 50% zerstört, dabei wurde auch während eines Bombenangriffs Karl Valentins Münchner Wohnung total vernichtet. In finanzielle Not geraten, zog er 1941 in sein Haus in Planegg, einem Vorort von München, wo er sich eine kleine Schreinerwerkstatt eingerichtet hatte. Der gelernte Schreiner war gezwungen, sich mit kleinen Tischlerarbeiten über Wasser zu halten. Größere lukrative Tischleraufträge blieben aus, daher fertigte er nur noch Haushaltsartikel an, um seinen weiteren Lebensunterhalt zu bestreiten. Der Zufall wollte es, dass Karl Valentin mit Tante Gusti zusammentraf, die darufhin die Drechsearbeiten bei ihm bestellte.

Von meiner verstorbenen Mutter erbte ich die drei hier abgebildeten Rauschgoldengel, die ihr Tante Gusti an einem Hl. Abend schenkte. Meine Mutter stellte sie jedes Weihnachten auf. Trotz der Einfachheit in ihrer Ausführung, schätze ich diese Engerl sehr, da sie mich an meine Kindheit und an die letzten Schicksalsjahre des großen Karl Valentin erinnern. Seltsamerweise ist 1948, Valentins Todesjahr, gleichzeitig mein Geburtsjahr.

Auszug aus meinen privaten biografischen Aufzeichnungen

Was eine alte Taschenuhr erzählt

An einem sonnigen Spätnachmittag, gegen Ende Dezember 1936, genoss ein älterer Herr auf einer Parkbank am Isarufer in Nähe Landshut, die letzten Sonnenstrahlen. Der 71 Jahre alte Spitalinsasse unternahm einen kleinen Ausflug entlang der Isar. In einer Gaststätte, unweit des Rundwegs, ließ der Rentner einen Krug mit köstlichem Bier füllen, den er mit zur Parkbank nahm.

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Ein hochprozentiges Nahrungsmittel
Das bayerische Bier war in jener Zeit ein schmackhaftes dunkles Gebräu, das es in sich hatte. Von meiner Oma erfuhr ich, dass in diesen Zeiten nur dunkles Bier ausgeschenkt wurde, welches mit einem Alkoholgehalt von etwa 15% sogar stärker war, als das heutige Starbier. Sie erzählte, dass ihr Papa, der ältere Herr, immer nur aus seinem eigenen Maßkrug sein Bierchen trank und das gschmackige Nass gerne über den Durst genoss. So ist leicht anzunehmen, der ältere Herr begnügte sich wohl kaum mit nur einer Mass.

Vermutlich ließ er sich den Krug, nachdem er ihn leerte, noch einige Male in der nahe gelegenen Gasstätte füllen. Erst nach der letzten Füllung machte er es sich auf der Parkbank gemütlich, zündete sich ein Pfeifchen an und sinnierte vor sich hin.

Allmählich wurde es dunkel und nach dem letzten Schluck, verließ der ältere Herr die Parkbank. Bevor er in Richtung Heilig-Geist-Spital aufbrach, wollte er noch schnell in der Isar seinen Krug ausschwenken da aus einem gespülten Krug das Bier besser schmeckt.

Mit einem Räuscherl auf ein wackeliges Floß
Die Isar diente bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges noch zur gewerblichen Floßfahrt. Flöße waren beliebte Transportmittel, so war es auch kein Wunder, dass man sie abends am Ufer der Isar vereinzelt festgezurrt vorfinden konnte. Auch an der Stelle, an dem sich die Parkbank befand, ward ein Floß festgemacht, das für den nächsten Tag auf eine neue Ladung wartete. Er erblickte das "geparkte" Floß, das er als Steg zum Wasser der Isar benutze.

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Auf diesem wackligem Untergrund wollte er seinen Krug auszuschwenken. Der Rentner balancierte auf dem Floß bis zum Rand, bückte sich mit seinem Krug in der Hand, bis weit zum Wasser hinab. Durch das schaukelnde Floß und vermutlich auch durch die Wirkung des Bieres, verlor er das Gleichgewicht und stürzte in die Isar.

Das Szenario wurde von einem Spaziergänger vom Uferweg der gegenüberliegenden Flussseite beobachtet. Die Strömung war allerdings so stark, dass selbst ein guter Schwimmer, ohne weitere Hilfe bzw. Sicherungsleine, keine Chance gehabt hätte, den Fluten zu trotzen. Der ältere Herr verschwand in den Fluten und wurde von der reißenden Isar einige Kilometer fortgeschwemmt. Erst nach drei Tagen fand man ihn, worauf seine sterblichen Überreste geborgen werden konnten.

Zu seinen Habseeligkeiten gehörte auch eine Taschenuhr, die jedoch ziemlich unter dem unfreiwilligen Bad litt. Die Zeiger lagen lose auf dem Zifferblatt, die Feder war gebrochen und das Werk setzte gehörig Rost an. Glas und Zifferblatt blieben wie durch ein Wunder unbeschädigt.

Andenken an meinem Urgroßvater
Ich fand die Taschenuhr im Nachlass meiner verstorbenen Mutter, zusammen mit einem Zeitungsausschnitt in einer kleinen Pappschachtel. Meine Mutter erhielt sie von meiner Großmutter, der Tochter von Josef Richter, dem älteren Herrn, den ich aber nie kennenlernte. Vorsichtig öffnete ich die zwei vorhandenen Gehäusedeckel der Uhr. Auf dem hinteren Deckel befinden sich einige Punzen. Während das Zeichen "0800" noch gut erkannt werden kann, sind ein Stempel und eine Beschriftung kaum mehr zu lesen. Auf dem zweiten Deckel, welcher das Werk schützt, befindet sich die Gravur "Cylinder 6 Steine". Aufgeklappt, wird die Gravur "METALL" sichtbar.

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Inst?ndsetzung der Taschenuhr
Anschließend verbrachte ich einige Stunden damit, die Taschenuhr gründlich zu reinigen. Mit Wattestäbchen und Rostlöser entfernte ich den Rost. Danach säuberte ich das Gehäuse, das Federhaus sowie das komplette Räderwerk. Vom Jahrhundertschmutz befreit, bekamen sämtliche Achsen der Räder einen Tropfen Waffenöl spendiert. Leider war die Aufzugsfeder gerissen, wodurch ein Uhrmacher noch Hand anlegen musste. Ein Uhrmachermeister setzte ein neues Federhaus ein und eichte die Hemmung, um eine einigermaßen gute Ganggenauigkeit der Uhr zu erreichen. Vom Uhrmacher erhielt ich noch eine schöne Holzschatulle, in der die Taschenuhr nun ein neues Zuhause hat. Hin und wieder ziehe ich sie auf, damit das Werk "am Leben" bleibt.
 
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Geschichten, Anekdoten und Glossen

Teils satirisch und frech, teils wütend und fassungslos, teils freudig und wohlwollend schreibe ich auf, was mich gerade beschäftigt. Man wird zwar im Alter nachdenklich aber für andere transparent, was mir im Grunde sehr entgegenkommt.

Täglich verkehre ich im Internet, was mit Windows 10 wesentlich bunter und lebhafter werden ließ. Zwar ärgere ich mich, dass die deutsche Sprache immer mehr mit Fremdwörtern versaut wird, doch bleibt einem nichts anderes übrig, als diese Sprachwende hinzunehmen. Näher betrachtet sind das nur Kleinigkeiten, anbetracht der Katastrophen, Kriege und des Elends auf unserem Planet.

Betrachten wir nur einmal, wie das Internet zunehmend missbraucht wird, brauchen wir uns nicht wundern, wenn es eines Tages entsprechend zensiert oder verboten wird. Anfeindungen und Hassparolen häufen sich in den letzten Jahren in Internet-Journalen und Artikeln, auch hochgeistig als Blogs bezeichnet. Je brutaler und obszöner die Ausdrucksweise, desto mehr "Gefällt mir" heimst der Blogger ein.

Meine Geschichten und Betrachtungen sind manchmal auch etwas rustikal, doch versuche ich auf dem Teppich zu bleiben. Die Themen in dieser Rubrik reichen von Erfahrungsberichten bis hin zu satirischen Anmerkungen. Man kann auch über Ärgernisse lachen, wenn auch erst später. Nostalgie spielt dabei eine sehr große Rolle, denn wenn ich z. B. zurück an die 20ger denke, war diese Zeit zwar bescheidener, ohne den technischen Fortschritt, wie wir ihn heute kennen aber menschlicher.

Wenn einer anderer Ansicht ist, auf meiner Webseite befindet sich ein Kontaktformular, eine E-Mail-Adresse und eine Telefonverbindung. Eine Antwort gebe ich nur auf ehrliche Kritiken. Schreib- und Grammatikfehler betrachte ich als mein Eigentum, bin aber gern bereit sie mit anderen zu teilen!

Heldenhafte Sea-Watch-Kapitänin

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Italiens Innenminister Salvini ist erbost über das Urteil der Justiz seines Landes:
Deutsche Sea-Watch-Kapitänin Rackete kommt wieder frei!  [ mehr ]

Gibt es die EU eigentlich noch?
Im Vereinigten Königreich England stimmten am 23. Juni 2016 52 % der Wähler für einen Brexit, den Austritt aus der EU. Weitere Länder der Europäischen Union sind sich in der Klimapolitik, anderen ökologischen und wirtschaftlichen Fragen nicht einig. Hinzu kommen noch die Verstöße gegen Menschenrechte, wie die rechtspopulistische Regierung in Italien so deutlich demonstriert.

Traurige Menschenrechtsverletzung
Wo bleibt die Verbundenheit zur Gewährleistung der EU-Menschenrechtspolitik? Haben wir überhaupt noch eine Europäische Union, wenn nicht einmal in den Kernbereichen, wie der Schutz von Grundrechten, keine Einigkeit besteht? Heißt es doch so schön, es sollen die Rechte von Frauen, Kindern, Minderheiten und Vertriebenen unterstützt werden.

Das Rettungsschiff Sea-Watch 3 hatte 40 Migranten vor der Küste Libyens gerettet, um sie im italienischen Hafen Lampedusa von Bord zu bringen. Die völlig erschöpften Flüchtlinge mussten jedoch vor dem Hafen ausharren, da dem Rettungsschiff das Andocken verweigert wurde. Ist es nicht schlimm genug, wenn die die Zivilbevölkerung in Libyen um das nackte Leben kämpft, Häuser und selbst Krankenwagen angegriffen werden? Den Menschen bleibt nur die Flucht, die aber vom EU-Mitgliedsland Italien (Mitglied seit 1. Januar 1958) blockiert wird.

Statt Bestrafung wäre ein Verdienstorden angebracht
Ein großes Lob der Schiffskapitänin Carola Rackete, die den Mut aufbrachte, das Schiff ohne Erlaubnis in den Hafen zu bringen. Da sie den Anweisungen des Militärs nicht Folge leistete, wurde sie verhaftet. Laut Aussagen italienischer Behörden, drohen Carola Rackete angeblich bis zu zehn Jahren Gefängnis.

Es ist eine Schande, wenn Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten, bestraft werden. Ein Land, das Menschenrechte mit Füßen tritt, hat meiner Ansicht in der Europäischen Union nichts verloren.
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