Bechsteinfledermaus rettet Hambacher Forst

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Wo Protest und Waldbesetzung an ihre Grenzen stoßen, könnte nun ein fliegendes Mäuslein den Widerstand gegen die Rodung des Hambacher Forsts neu aufleben lassen. Das geschützte niedliche Tier bewohnt diesen 200 Hektar großen Wald, der einst eine stolze Größe von 4.200 Hektar hatte. Der Mietsvertrag für diese Fledermausgattung gilt aber leider nur zeitlich begrenzt.

Das Oberverwaltungsgericht Münster hat nämlich nur einen vorläufigen Rodungsstopp im Hambacher Forst bei Köln verfügt.Obwohl die Richter in einem Eilverfahren dem Antrag des Umweltverbandes BUND entsprachen, beharrt der Energiekonzern RWE darauf in den kommenden Monaten mehr als die Hälfte des verbliebenen alten Waldes fällen zu lassen. Das Ziel des Konzerns ist den benachbarten Braunkohle-Tagebau zu erweitern.

Rücksichtslos wird unser bereits schwer geschädigter Planet weiterhin mit Kohlendioxid (CO2) belastet, was den Klimawandel erheblich fördert. Da sich Landesregierung und Weltklimarat über einen vorgezogenen Kohleausstieg nicht einigen können, wird wohl die letzte Waldfläche des Hambacher Forsts bald von der Bildfläche verschwinden. Man hat ja Sündenböcke gefunden, die für den Treibhauseffekt in den Großstädten verantwortlich sind und das sind die Dieselfahrer. Die Hauptschuldigen dürfen aber weiterhin ihre Schadstoffe in den Himmel schleudern.

Auf der Stecke blieben und bleiben nicht nur gesunde Wälder, auch zahlreiche Dörfer und Siedlungen mussten der Braunkohle weichen. Die Vegetation der Abbauflächen wird sich, wenn überhaupt, wohl erst in tausenden von Jahren erholen. Ein gigantisches Tiersterben hat bereits begonnen. Über 1.000 Spezies sind vom Aussterben bedroht, dazu zählt auch die Bechsteinfledermaus.

Mögen die Jagdgebiete, Brutstätten und Winterschlafquartiere der Bechsteinfledermaus im Hambacher Forst bis 2020 noch als gesichert gelten, sieht die Zukunft für die Glattnase nicht gut aus.

Es wird Zeit, dass der Gesetzgeber endlich Prioritäten setzt, damit die letzte Flora und Fauna "Hambacher Forst" erhalten bleibt. Eine Lösung wäre, Druck auf den Europarat auszuüben, es als FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) zu erklären. Sollte die Regierung jedoch weiterhin Profit vor Artenschutz dulden, gehört sie abgewählt.

[ Mehr über die Bechsteinfledermaus bei fledermausschutz.de ]

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