Kosten-Explosion nach der ersten Pandemie-Welle

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Milliardenbeträge für das Corona-Konjunkturpaket
Vermutlich werden viele nicht verstehen, wo die Milliarden Euro herkommen, die in der letzten Zeit genannt werden. Dass plötzlich so viel Kohle vorhanden ist, wo doch vorher bereits ein Schuldenpaket das Staatssäckel belastete, verstehe ich nicht.

Verfügt Europa über einen großen Geldspeicher wie Dagobert Duck? Anscheinend nicht, denn 750 Milliarden Euro (750 000 000 000 Euro) sollten zum Teil als Kredite von Banken kommen und die Restschulden erst einmal lange Zeit auf dem Abstellgleis liegen. Die Corona-Krise hat die europäische Wirtschaft kräftig gebeutelt, dabei viele Unternehmen an den Rand des Abgrunds getrieben. Um einem wirtschaftlichen Blackout entgegenzuwirken, benötigen die Mitgliedsländer dringend Geldspritzen in Milliardenhöhe. Sie sollen sich ein Drittel davon pumpen und später (vielleicht) wieder zurückzahlen.

EU verabschiedete das größte Haushalts- und Finanzpaket der Geschichte.
Am 21.07.2020 haben sich die Verhandlungsteilnehmer der 27-Teilnehmerstaaten geeinigt. Nach mehr als 90 Stunden feilschen, war der Deal endlich unter Dach und Fach, wie EU-Ratspräsident Charles Michel wörtlich auf Twitter verkündete. Alle waren erleichtert, die EU-Finanzkasse auch und zwar um 1,8 Billionen Euro (1 800 000 000 000 Euro). Davon wurden bis 2027, insgesamt 1074 Milliarden Euro für den EU-Haushaltsrahmen veranschlagt. Um die Folgen der Corona-Wirtschaftskrise zu lindern, hat man sich für die bereits geplanten 750 Milliarden Euro durchgerungen. Detaillierter Bericht auf Deutsche Welle.

Allein Deutschland soll von der Von-der-Leyen-Kommission stolze 353,3 Milliarden Euro (353 300 000 000 Euro) erhalten (?).

Die Bahn ein zu teurer Hoffnungsträger?
Beim Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer hat man sich ja daran gewöhnt, dass er gerne Luftsprünge macht, die ins Nirgendwo führen. Die 560 Millionen Euro, für eine Pkw-Maut, war zwar gut gemeint aber leider nicht genehmigt. Herrn Scheuer hat man damit Unrecht getan, denn fast jedes Land kassiert Maut, nur Deutschland nicht. Was soll's, wegen so einer Kleinigkeit lässt er sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen. Nun möchte Herr Scheuer eine neue Vision durchsetzen, die unser Ökosystem von Grund auf ändern könnte. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn, will er alles, was vier oder mehr Räder hat, auf die Schiene bringen.

Mag die Verwirklichung der neuen Pläne von Herr Scheuer auch Unsummen an Gelder verschlingen, der Grünen-Idee würde das sicher einen enormen innovativen Schub verleihen. Die Stinker von der Straße, auf die Schiene bringen, dürfte für die Runderneuerung unseres Planeten sicher einen kleinen Anfang bedeuten. Die marode Bahn aufzupeppen und die Schiene als Verkehrsmittel an die erste Stelle zu hieven, wird sicher nicht leicht. Sollte Herrn Scheuer dies gelingen, wäre er ein Kandidat für den Umwelt & Natur Nobelpreis. Wer hätte gedacht, dass die CSU einmal farbig wird und zur Hoffnungsfarbe Grün mutiert. Christoph Süß, Kabarettist, Musiker und Moderator des BR-Satiremagazins "quer", offenbarte uns in seiner Sendung vom 02.07.2020, die neuesten Eingebungen des Verkehrswohltäters Andreas Scheuer.

Schutzmaskenkosten
Gesundheitsminister Jens Spahn ging auch nicht gerade kleinlich mit Staatsgeldern um. Angesichts der Corona-Hilfsbeträge, könnte man die Summe von 4,5 Milliarden Euro, für den Ankauf von Schutzmasken als Bagatelle betrachten. Die Bestellung der Maulkörbe war zwar notwendig, doch standen Herrn Spahn, laut Gesundheitsministeriums nur bescheidene 1,2 Milliarden Euro Haushaltsmittel zur Verfügung. Aus Gründen von ausstehender Qualitätsprüfung, fehlender Lieferscheine und TÜV-Protokolle, wurden die Lieferanten nur mit Abschlägen abgefunden. Jetzt muss der Herr Minister von den Lieferfirmen mit Klagen in Millionenhöhe rechnen. Gegenüber des Corona-Gesamtschuldenbergs von stolzen 353,3 Milliarden Euro, dürften diese Beträge doch als lächerlich eingestuft werden.

Corona-Warn-App, eine vollkommen überteuerte Software
Bei Weitem verschwenderischer belaufen sich die viel zu hohen Kosten für die App des Infektions-Suchsystem. Da sich alle Landesoberhäupter für eine Corona-Warn-App entschieden hatten, griff Gesundheitsminister Jens Spahn, noch einmal tief in den Säckel des schrumpfenden Staatsschatzes. Anfangs wurden 20 Millionen Euro für die Entwicklung der Deutschen Corona-Warn-App genannt. Damit aber nicht genug, da weitere Kosten von monatlich 2,5 bis 3,5 Millionen Euro anfallen. Callcenter und Hotline-Betreiber, halten für dessen Betrieb ebenfalls die Hand auf. Dazu kommt noch die Finanzierung der Sprachentwickler, die sich auch nicht nur mit einem Butterbrot abfinden lassen wollen. Kostenfressende, zusätzliche Sprachpakete neben Deutsch, wie Englisch und Türkisch sind meiner Meinung völlig überflüssig, da in Smartphones bereits geräteübergreifende Language Tools installiert sind. Alles in allem, ein Wucherpreis, wenn man bedenkt, dass die App nicht auf jedem Smartphone läuft. Unterm Strich muss der lackierte Steuerzahler dafür 52,7 Millionen Euro für die Corona-Warn-App hinblättern, egal ob er dieses Teil verwendet oder nicht. Man kann es schon direkt schnuppern, nach der Corona-Ära liegt eine saftige Steuererhöhung in der Luft.

Große Nachfrage aber von wem?
Vermutlich hatten vorwiegend jüngere, bis Menschen mittleren Alters, die App auf ihr Handy geschaufelt oder einige hatten sich ein neues Smartphone gekauft. Anders kann ich mir nicht erklären, dass bis zum 26.06.2020, die App 14,6 Millionen Mal auf Smartphones geladen wurde. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, wurden nach gut zwei Wochen rund 300 Covid-19-Infektionen über die deutsche Corona-Warn-App gemeldet. Durchaus erfreulich, wenn auch die wahren Risikogruppen keinen Nutzen davon haben. Viele ältere Menschen, die kein Smartphone besitzen oder eines, ohne die erforderliche Hardware, dürfen mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen. Auch einige Betriebssysteme werden nicht unterstützt. Herr Spahn sollte einmal nachdenken, dass die genannten Zahlen lediglich die Statistik etwas aufpoliert aber nur Wenigen eine wirkliche Maßnahme gegen die Einschränkung der Pandemie bietet.

Keine Entlastung der Gesundheitsämter
Selbst die Gesundheitsämter sehen in der Zukunft keinerlei Entlastung durch die "Wucher-App". Dieses Video zeigt deutlich, dass ein weiterer Nutzen kaum zu erwarten sein dürfte. Da sieht man wieder, wie das Gesundheitsministerium mit Steuergeldern nur so um sich wirft. Dabei gäbe es weitaus bessere Möglichkeiten, die 52 700 000 Euro sinnvoll einzusetzen.

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