Grafik mit dem Amiga

Nachdem ich mich mit dem Amiga soweit angefreundet hatte, indem ich seine Qualitäten aber auch seine Tücken kannte, war ich mit den grafischen Eigenschaften der eigenen Bordmittel nicht mehr ganz zufrieden, ein Grafikprogramm musste her. Es gab zu dieser Zeit etliche Grafikprogramme für den Amiga, doch möchte ich eines der Besten seiner Art hier erwähnen.

dpaint logoDeluxe Paint, kurz DPaint von Electronic Arts
Deluxe Paint entzückte laut Magazinen als umfangreichste Grafiksoftware die Amiga-Gemeinde und wurde auch bestens vermarktet. So fackelte ich auch nicht lange und besorgte mir DPaint.

DPaint galt als bestes Mal- und Animierprogramm für den Amiga 500, 1000, 1500, 2000 und 3000. Mit leistungsstarken Werkzeuge ließen sich von Profis und Neueinsteiger optimale Ergebnisse erzielen. Arbeiten mit Farben wurde durch einen damals neuartigen Farb-Mixer deutlich vereinfacht.

dpaint floppyDer HAM-Modus, eine spezielle Datenkompression, gestattete es, Bildchen mit 4096 Farben zu malen. Mit dem Werkzeug "Leuchttisch" konnten Übergänge für nahtlose Animationen erzeugt werden. Zum Betrachten stand ein Kontrollfeld mit Bedienelementen zur Verfügung, ähnlich wie bei einem Videorecorder.

Ein Vergleich mit heutigen Grafikansprüchen
Nach dieser Lobeshymne kann ich heute nur den Kopf schütteln, angesichts der Tatsache, wie bescheiden meine Ansprüche doch damals waren. Allerdings muss ich eingestehen, dass Deluxe Paint später durch verbesserte Hardware auch an Qualität gewann.
Doch kommt dieses Programm nicht annähernd an den heutigen Marktführer Photoshop von Adobe Systems heran. Als Anschauungsmaterial waren einige Bilder DPaint beigefügt. Das Beispielbild von der Totenmaske des Tutanchamun zeigte die grafischen Fähigkeiten des Amigas und diente als Vorzeigesymbol dieses Computers. Es war auch als Titelbild auf der Schachtel, vermutlich um mit King Tut die Amiganer zum Erwerb dieser Grafiksoftware an die Kasse zu locken.

Ein weiteres Bild die "Venus", ein Detail aus der Geburt der Venus von Sandro Botticelli, gehörte ebenfalls zum Lieferumfang. Die Venus von DPaint schien mir damals schon wie ein Mosaik, doch anbetracht der damaligen grafischen Mittel, galt sie als Attraktion. Hier ein Vergleich zwischen DPaint und Adobe Photoshop:

tut dpainttut originalvenus dpaintvenus original

Abb. 1 = Tutanchamun DPaint-Bild
Abb  2 = Tutanchamun Photoshop-Bild
Abb. 3 = Venus DPaint-Bild
Abb. 4 = Venus Photoshop-Bild

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